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Konzept

In unserer Einrichtung arbeiten wir auf der Grundlage der Waldorfpädagogik von Rudolf Steiner. Diese sieht in jedem Kind – ungeachtet seiner sozialen, religiösen oder ethnischen Herkunft – eine einmalige, unantastbare Individualität, die aus der Vorgeburtlichkeit ein ganz persönliches Schicksal in das jetzige Erdenleben mitbringt. Für dessen Bewältigung will das Kind seine noch verborgenen Impulse, Begabungen und Fähigkeiten entwickeln. Die Einzigartigkeit eines jeden einzelnen Kindes erfordert die respektvolle und absichtslose Haltung des Pädagogen. Deshalb räumen wir jedem Kind die Zeit ein, die es für seine individuelle Entwicklung braucht.

Die wichtigsten Elemente unseres pädagogischen Konzepts sind:

Kleine Gruppen (10-12 Kinder)

Eine Gruppengröße mit 10-12 Kindern ist für die Kinder überschaubar und bietet ihnen dadurch einen geschützten Rahmen. Wenn die Kinder möchten und gut in den Gruppen angekommen sind, können sie einander besuchen, so wie man es auch zu Hause macht.

Altersgemischte Gruppen (2-6 Jahre)

Die Altersmischung gleicht einer familienähnlichen Struktur mehr, als es z.B. bei einer reinen U3-Gruppe der Fall ist. Die Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsphasen leben miteinander und lernen voneinander.

Freies Spiel

Alle Kinder sollen genügend Zeit haben für ihre Entwicklungsschritte, zum Spielen, zum Entdecken, um sich in der Welt zu beheimaten, sich zu vertiefen, selbst zu tun, sich auszuprobieren, Herausforderungen zu finden und um den eigenen Radius zu erweitern. Aufgabe der Erziehers/der Erzieherin ist es hier, das frei gewählte Spiel des Kindes zu ermöglichen und somit Selbsterziehung zu ermöglichen.

Starker Bezug zu den Jahreszeiten und der Natur

Die Kinder verbringen viel Zeit draußen, um die Natur und die Jahreszeiten mit allen Sinnen zu erleben. Unsere Gärten ermöglichen den Kindern mit verschiedenen Ecken und Bereichen eine Vielzahl an Spielideen. Wir gehen täglich mit den Kindern nach draußen.
Zudem feiern wir die Jahreszeiten mit ihren entsprechenden Festen, wie z.B. einem Erntedankfest oder einem Frühlingsgeburtstag.

Feste Rhythmen im Tages- und Wochenablauf

Der Kindergartenalltag ist rhythmisch gestaltet, sodass die Kinder durch die Wiederholung des bereits Bekannten Sicherheit und Geborgenheit erleben. Die sich wiederholenden Elemente sind Teil eines festen Tages- und Wochenablaufs.

Essen in Gemeinschaft

Die Mahlzeiten werden gemeinsam vorbereitet, mit einem Tischspruch begonnen und gemeinsam gegessen. Zudem finden sich die Kinder vor den Mahlzeiten in einem Kreis zusammen, in dem gesungen und erzählt wird. Dadurch, dass die Kinder gespannt lauschen und z.B. bei den Fingerspielen mitmachen, kommen sie vor dem Essen zur Ruhe und finden zu sich.

Handwerkliches und fantasievolles Tun

Handwerkliches und fantasievolles Tätig-Sein verbindet mit der Welt und erfüllt mit Freude und Zufriedenheit über das eigene Können. Kinder in den ersten sieben Lebensjahren leben und lernen ausschließlich über das eigene Tun.

Singen und Erzählen

Beim Singen, Märchen lauschen und Geschichten zuhören ist das Kind ganz vertieft und bei sich. Dadurch werden die Konzentration, das Auffassungsvermögen und die Sprachentwicklung angesprochen. Das Singen und Erzählen findet hauptsächlich im Morgen- und Mittagskreis vor den Mahlzeiten statt.

Erziehung durch Nachahmung

Kinder sind von Natur aus nachahmende Wesen, wodurch sie lernen und sich ausprobieren. Daher sehen wir es als zentrale Aufgabe an, alles um die Kinder herum nachahmenswert zu gestalten. Dies fängt bei einem freundlichen, respektvollen Miteinander an und reicht bis hin zu künstlerischen oder handwerklichen Tätigkeiten, die wir im Beisein der Kinder durchführen. Wenn die Kinder möchten, können sie zuschauen, mitmachen oder nachmachen.

Inklusion

In unserer Einrichtung stehen Inklusionsplätze zur Verfügung. Die Waldorfpädagogik sieht in ihrem Grundgedanken das Leben von allen Menschen in Gemeinschaft als selbstverständlich an. Alle Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen finden einen Platz.

Besonderes Programm für unsere Vorschulkinder

Für die Kinder im letzten Kindergartenjahr vor der Schule (unsere "Königskinder") gibt es darüber hinaus gemeinsame Aktivitäten, sodass sie sich auch innerhalb ihrer Altersgruppe begegnen und besonders angesprochen werden. Hierzu zählen beispielsweise eine Kartoffelernte und Tier-pädagogische Erlebnisse, wie Begegnungen mit einem Pferd. Sofern es räumlich und personell möglich ist, können sie zudem selbstgewählte Spielgruppen bilden.


 

Waldorfpädagogik

Die zuvor genannten Aspekte finden sich auch im Konzept der Waldorfpädagogik wieder. Diese unterscheidet die folgenden sieben Kompetenzbereiche.

Die Körper- und Bewegungskompetenz

Bei uns wird besonders darauf geachtet, dass die Kinder sich vielseitig bewegen: regelmäßige Spaziergänge oder Spielen und Arbeiten im Garten gehören ebenso in dieses Spektrum wie Reigen- oder Fingerspiele und Handarbeiten, wie Weben oder Werken.

Die Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz

Bei uns sollen die Kinder zuerst die reale Welt mit ihren Sinnen entdecken und erforschen können und dabei einfache, wahrnehmbare Zusammenhänge kennen und später auch verstehen lernen. Auf diese Weise, gepaart mit der eigenen Entdeckerfreude, erfahren sie allmählich auch elementare Naturgesetze.

Die Sprachkompetenz

Bei uns haben Lieder, Geschichten, Verse, Fingerspiele und Reime einen großen Stellenwert. So lernen die Kinder spielend eine reichhaltige Sprache und beheimaten sie in sich. Die Erzieher/innen bemühen sich, liebevoll, klar, deutlich und bildhaft zu sprechen.

Die Fantasie- und Kreativitätskompetenz

Bei uns gibt es nicht genormte und kaum fertig ausgestaltete Spielsachen, die die schöpferischen Kräfte der Kinder anregen. Erzählte Geschichten animieren die Kinder, das Gehörte in spielende Kreativität umzusetzen und zu verwandeln. Tägliche Spielzeiten geben den erforderlichen Raum, damit die Kinder ausgiebig, mit Konzentration und immer wieder mit sich entzündender Schaffensfreude tätig werden können.

Die Sozialkompetenz

Bei uns lernen die Kinder einen strukturgebenden Tages- und Wochenrhythmus kennen. Sie erfahren, dass es Regeln gibt, bis hin zu klaren Aufgaben für die einzelnen Kinder und die Gruppe. Dabei können sie sich immer wieder am Tun des Erwachsenen nachahmend orientieren.

Die Motivations- und Konzentrationskompetenz

Kinder haben es durch äußere Einflüsse heute schwer, sich dauerhaft zu konzentrieren und zu motivieren. Wir versuchen, die Konzentration und die Motivation durch einen wiederkehrenden Rhythmus und durch eine sinngemäße Alltagsbeschäftigung zu stärken. Hierbei spielt Vorbild und Nachahmung sowie das freie Spiel der Kinder eine wichtige Rolle.

Die ethisch-moralische Wertekompetenz

Bei uns sollen den Kindern moralisch-ethische Werte erfahrbar werden. Kinder brauchen Vorbilder für das Gute und Schöne ebenso wie die vorgelebte Achtung vor anderen Menschen und anderen Kulturen.